Sehr geehrte Erziehungsberechtigte,

liebe Eltern,

auch das Schuljahr 2023/2024 stellt Familie und Schule vor besondere Herausforderungen. Angesichts neuer Krisen und Entwicklungen scheinen die Probleme der Pandemie-Jahre und die damit verbundenen Langzeitfolgen zu verblassen. Höchst beunruhigend sind jedoch die Rückmeldungen von Kinder- und Jugendmedizin, der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie der Jugendämter und Erziehungsberatungsstellen. Kooperation, Verantwortungsteilung und gegenseitige Unterstützung sind das Gebot der Stunde. Dabei sollten gesicherte Informationen Grundlage für die gemeinsame Arbeit an Lösungen sein.

Die „Lös-Bar“, unsere schulinterne digitale Infothek bietet Ihnen hilfreiche Hinweise und weiterführende Links zu Fragen bzw. Anliegen, die aktuell viele Eltern beschäftigen.

Deshalb haben wir für Sie eine digitale Infotheke zusammengestellt – die „Lös-Bar“. Hier erhalten Sie zu Fragen bzw. Anliegen, die aktuell viele Eltern beschäftigen, hilfreiche Hinweise und weiterführende Links.

Deshalb haben wir für Sie eine digitale Infotheke zusammengestellt – die „Lös-Bar“. Hier erhalten Sie zu Fragen bzw. Anliegen, die aktuell viele Eltern beschäftigen, hilfreiche Hinweise und weiterführende Links.

Keine Lust auf Schule

Schulische Herausforderungen aktiv angehen

Als Eltern machen Sie sich vielleicht Sorgen, weil Sie den Eindruck haben, Ihr Kind könnte den Anschluss in der Schule verloren haben, da es in der Zeit des „Homeschoolings“ zu wenig lernt und Sie Wissenslücken in einem oder mehreren Fächern erkennen. Möglicherweise sind Ihre Tochter oder Ihr Sohn auf Probe vorgerückt und müssen nun die Probezeit erfolgreich meistern, um das Klassenziel nicht zu verfehlen. Diese Sorgen sind verständlich. Daher ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und konstruktiv mit der schulischen Situation umzugehen. Machen Sie sich bewusst, dass es vielen Schüler*innen ähnlich ergeht und den Lehrkräften dies klar ist. Laut einer Studie des ifo Instituts habe sich die Zeit, in der sich Kinder in der Corona-Zeit täglich mit der Schule beschäftigt haben, halbiert (Quelle: ifo.de/node/57298).

Erkundigen Sie sich in der Schule nach möglichen Förderangeboten.

Nehmen Sie Kontakt mit den Lehrkräften auf. Es ist wichtig, herauszufinden, welchen Lernstoff eine Schülerin oder ein Schüler beherrscht und wo Lücken sind bzw. einzuschätzen, welcher Stoff besonders wichtig ist. Dann kann man für eine Schülerin oder einen Schüler einen individuellen Lernplan zum Aufholen der Lücken erstellen.

Schriftliche Vereinbarungen und Pläne können helfen die Verbindlichkeit der Vereinbarungen zu erhöhen. Dabei ist es wichtig, Prioritäten zu setzen und die Menge, die ein Kind bewältigen kann, passend einzuschätzen. Der Lernstoff sollte dabei in überschaubare Portionen eingeteilt werden und auch Pausenzeiten sollten berücksichtigt werden. Bei der Planung über die Woche hinweg ist auch zu berücksichtigen, an welchen Tagen das Kind überhaupt Zeit hat, außerhalb der Schule noch etwas zu lernen. Nach einer vorher festgelegten Laufzeit können die Vereinbarungen neu diskutiert werden. Hier eine Vorlage.

Quelle (Stand: 10.03.2021)

Ständig Ärger zu Hause

Mit Konflikten konstruktiv umgehen

Insbesondere, wenn wir viel Zeit miteinander und dazu noch auf engerem Raum verbringen, kann sich das Konfliktpotential schnell erhöhen oder bestehende Konflikte können sich verschärfen. In dieser besonderen Situation ist es ganz normal, dass man sich u. U. „auf die Nerven geht”.

  • Ärger konstruktiv ansprechen: Es ist sinnvoll, den eigenen Ärger über Verhaltensweisen der Anderen anzusprechen. Dafür muss ein günstiger Zeitpunkt gewählt werden, wenn alle bereit dazu sind, ruhig zu sprechen. Bewährt hat sich in der Gesprächsführung, z. B. “Mich ärgert/stört/nervt, wenn Du …. (Verhaltensweise konkret benennen), weil …. (Begründung geben) und ich wünsche mir, dass … (Wunsch an das Verhalten des Anderen richten).”
  • Vereinbarung von Regeln des Umgangs miteinander: Es kann sinnvoll sein, diese nicht nur zu besprechen, sondern auch sichtbar für alle aufzuschreiben. Regelverstöße sollten nicht mit Strafen/Sanktionen geahndet werden. Stattdessen ist es auch hier wichtig, immer wieder miteinander zu sprechen und sich über die eigenen Gefühle und Gedanken auszutauschen. Kinder und Jugendliche können und wollen die Sorgen ihrer Eltern verstehen und möchten umgekehrt verstanden werden.
  • Zurückziehen bei eskalierten Konflikten: Wenn ein Konflikt immer stärker eskaliert, ist es besser, sich aus der Situation zunächst herauszuziehen. Erhitzte Gemüter können nicht mehr klar denken und oft bereut man später, was man gesagt oder getan hat. Also z. B. den Raum verlassen, jemanden anrufen, über Kopfhörer Musik hören, etc. Wenn sich alle „abgekühlt“ haben, kann man einen Zeitpunkt vereinbaren, um über ein Thema/ Problem zu sprechen und Lösungen zu suchen. Der Zeitrahmen sollte hierfür klar begrenzt sein.
  • Strategien zum Umgang mit starken Gefühlen: Wie kann ich merken, dass die*der Andere gleich „in die Luft geht”? Vielleicht könnte man hierfür ein Signal (Wort, Handzeichen) vereinbaren. Was hilft meinem Kind oder auch mir, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen? (Rausgehen, ins Kissen schreien oder Kissen schlagen, etc.) Wie kann ich besser verstehen, was den Anderen ärgerlich werden lässt?
  • Bedrohung: Wenn man sich bedroht fühlt, ist es wichtig, sich selbst zu schützen und damit eine gefährliche Eskalation zu vermeiden. Das bedeutet, dass ich der aggressiven Person eventuell besser nachgebe, flüchte, Schutz suche und damit die Situation deeskaliere. Treten bedrohliche Situationen mehrmals und häufiger auf oder sind sie akut, holen Sie sich Unterstützung (z.B. Erziehungsberatungsstellen, Frauennotruf, Sozialbürgerhäuser, Polizei). Weitere Informationen dazu finden Sie unter bayern-gegen-gewalt.de.

Quelle (Stand: 10.03.2021)

Lernen daheim

Praktische Tipps für Distanz- & Präsenzunterricht

Sowohl für Distanz- als auch für Präsenzunterricht ist es überaus sinnvoll und hilfreich, die von den Lehrkräften zur Verfügung gestellten Arbeitsaufträge zuverlässig und sorgfältig auszuführen. Warum das so ist und welcher Vorteil sich daraus ergibt, lässt sich ganz leicht erklären:

Wenn für eine Sportlerin oder einen Sportler das Training mehrere Wochen komplett ausfällt, wirkt sich das vor allem auf die Kondition aus. Regelmäßige tägliche Übungen zu Hause können aber den Konditionsverlust verhindern oder zumindest verringern. Das erleichtert den Wiedereinstieg nach dem offiziellen „Trainingsausfall“ (in unserem Fall die Schulschließung) ungemein und der unvermeidbare „Trainingsrückstand“ lässt sich dann schneller und weniger beschwerlich aufholen! Wie ein solches „Ersatztraining“ aussehen könnte, dazu möchten wir euch und Ihnen als Eltern ein paar Tipps geben.

Trainingsplan

Selbstständiges Lernen erfordert unter anderem:

  • einen geregelten Tagesablauf (z. B. Aufstehen zu einer festen Zeit; feste Lernzeiten (gegeben durch den Stundenplan); Freizeit; Zeit zur Nachbereitung des Tages und Vorbereitung auf den nächsten Tag …)
  • sich selbst gut zu organisieren (z. B. was lerne ich wann und wie)
  • Konzentration auf den Lerninhalt, d. h. Ablenkungen unbedingt vermeiden
  • bei Unklarheiten die richtige Hilfe zu finden (z. B. Nachschauen in den Unterlagen; Eltern, Klassenkameraden oder Lehrkraft fragen)

Tipps für das Training

Um euch das selbständige Lernen zu erleichtern, solltet ihr folgende Tipps umsetzen:

  • Tagesablauf: Dein Vormittag ist durch den Stundenplan bereits gut strukturiert.
    Erstelle (zusammen mit deinen Eltern) einen eigenen Stundenplan für den Nachmittag.
  • Arbeitsplatz: Räume deinen Schreibtisch auf und nimm alle nicht zur Schule gehörenden Sachen vom Schreibtisch, damit du nicht abgelenkt wirst!
  • Dein Handy: Wenn du dein Handy für die aufgetragenen Arbeiten nicht brauchst, dann schalte es aus und lege es am besten vom Arbeitsplatz weg. Solange du arbeitest, hat das Handy Pause!
  • Lerninhalte: Drucke dir die Arbeitsaufträge deiner Lehrkräfte aus und richte passend dazu deine Unterlagen her (Bücher, Hefte, Mappen).
  • Symbole: Vermerke bei jeder Aufgabe, wie viel Zeit du benötigt hast (z. B. Fragen zum Text beantworten: 15 Minuten) und wie du mit der Aufgabe zurechtgekommen bist
    (J = gut gelaufen, K = passt schon, L = nicht gut gelaufen). Bei den Aufgaben, die nicht so gut gelaufen sind oder die bei dir zu Fragen führen, solltest du – wenn möglich – auf jeden Fall bei Eltern, Mitschülern oder Lehrkräften nachfragen.
  • Arbeitszeit: Eine hilfreiche Methode, die Arbeitszeit zu strukturieren, ist die sogenannte Pomodoro-Technik (pomodoro, ital. Tomate; manche Kurzzeitwecker haben diese Form). Die Methode verwendet einen Kurzzeitwecker, um die Arbeit in 25-Minuten-Abschnitte und Pausen zu unterteilen. Und so funktioniert es:
    1. Notiere, welche Teilaufgabe erfüllt werden muss.
    2. Bearbeite eine Aufgabe für 25 Minuten (das entspricht einem Pomodoro).
    3. Markiere, was du erledigt hast und mache eine Pause von fünf Minuten.
    4. Nach drei oder vier Pomodori ist Zeit für eine Pause von 15 – 30 Minuten.

Quelle (Stand: 10.03.2021)

Claudia Just, Wolfgang Beier

Mediennutzung heute

Aushalten / Halt geben / Einhalt gebieten

Digitaler Unterricht, chatten mit Freund*innen, Videospiele, Online-Fußballtraining – Kinder und Jugendliche verbringen in der aktuellen Situation häufig mehr Zeit am Handy, iPad oder Computer. Es stellt sich in vielen Familien derzeit die Frage, wie der Umgang mit Medien im neuen Alltag gestaltet werden soll.

Im Folgenden finden Sie einige Hinweise und Anregungen:

Interesse für die Medienaktivitäten und ihre Bedeutung für die Jugendlichen zeigen: Wenn Sie Zeit finden, schauen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam an, was Ihr Sohn oder Ihre Tochter am Computer/Handy täglich machen. Zeigen Sie Offenheit und Interesse für die Aktivitäten des Kindes oder Jugendlichen. So können Sie sich informieren ohne zu kontrollieren.

Zweck der Mediennutzung reflektieren: Wofür nutzt Ihr Kind das Handy bzw. den Computer? Wieviel Zeit verbringt es mit den jeweiligen Tätigkeiten am Handy/Computer pro Tag? Die Lernaufgaben für die Schule werden derzeit fast ausschließlich digital vermittelt. In der Freizeit werden Medien beim Erlernen eines Instruments, zur Teilnahme am Training im Sportverein, zur eigenen Information oder für kreative Tätigkeiten genutzt (z.B. Musikvideos erstellen, Zeichenprogramme nutzen, nach Kochrezepten recherchieren). Medien werden gebraucht, um mit Freund*innen zu chatten, Videoserien anzuschauen oder für Gaming.

Wirkung der Mediennutzung beobachten: Kinder und Jugendliche reagieren ganz unterschiedlich auf Mediennutzung. Beobachten Sie Ihre Tochter bzw. Ihren Sohn und leiten Sie Ihr Kind dazu an: Welche Emotionen/Stimmungen entstehen durch die Mediennutzung je nach Inhalt und Dauer? Führt es zu gereizter, gestresster, genervter oder ängstlicher Stimmung, dann ist es wichtig, die Zeit zu verkürzen oder an den Medieninhalten etwas zu verändern. Hier eine Vorlage für eine Medientagebuch.

Medienkonsum beschränken: Die Zeiten für Videospiele und Serienschauen sollten auch in der jetzigen Situation altersgemäß reguliert werden und erst nach der Erledigung der Aufgaben für die Schule erlaubt sein. Es sollte klar besprochen sein, auf welche Tätigkeiten sich vereinbarte Mediennutzungszeiten beziehen.

Bedürfnisse berücksichtigen: Der Kontakt zu Freund*innen, kreative Tätigkeiten, die Möglichkeit sich zu informieren oder Sport zu treiben haben für Kinder und Jugendliche eine enorm stützende und stabilisierende Funktion. Wenn diese Tätigkeiten derzeit nur mit Hilfe eines digitalen Hilfsmittels ausgeübt werden können, sollten sie nicht zu sehr beschränkt werden.

Technische Möglichkeiten und Empfehlungen nutzen: Es können technische Möglichkeiten genutzt werden, um den Medienzugang sicher und altersgerecht zu gestalten (z. B. www.klicksafe.de/eltern/technischer-schutz) und Eltern sollten bei Spielen auf die Alterskennzeichnung (www.usk.de) und die pädagogische Bewertung von Spielen (www.spielbar.de) achten.

Kinder und Jugendlichen Orientierung und Halt geben: Besprechen Sie Themen wie Datenschutz, Cyber-Mobbing, Umgang mit sexuellen Belästigungen im Netz, Verletzung der eigenen und fremden Persönlichkeitsrechte und Einstellung der Privatsphäre (z. B. https://www.saferinternet.at/privatsphaere-leitfaeden/ ). Beziehen Sie auch Stellung gegenüber gewalttätigen, menschenfeindlichen, frauenfeindlichen und kriegsverherrlichenden Inhalten und erklären Sie Ihre Haltung. Informationen zu diesen Themen finden Sie unter anderem unter klicksafe.de.

Wichtig ist, dass die Jugendlichen wissen, dass sie jederzeit zu Ihnen kommen können, falls Probleme auftauchen und dass sie Vertrauen haben können und Unterstützung bekommen, auch wenn sie vielleicht Regeln nicht eingehalten haben.

Gemeinsam Regeln vereinbaren und im Gespräch bleiben: In vielen Familien gibt es unterschiedliche Vorstellungen über Mediennutzung. Klare, in Ruhe besprochene Vereinbarungen können helfen, Konflikten vorzubeugen. Dabei sind das Alter und der Entwicklungsstand des Kindes zu berücksichtigen.

Die Regeln können ganz einfach sein und mündlich vereinbart werden. Sie können sich

…auf Zeiten/Dauer beziehen (z.B. um 22 Uhr muss das Handy an einem Platz außerhalb des eigenen Zimmers liegen),

…auf bestimmte Situationen (z.B. beim Essen kein Handy; keine Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen) oder Orte (z.B. Gerät für Videospiele nur im Wohnzimmer) oder

…auf bestimmte Inhalte (z.B. Klarheit, welche Videospiele erlaubt sind).

Es kann auch ein detaillierter Mediennutzungsvertrag erstellt werden (z. B. www.mediennutzungsvertrag.de). Bleiben Sie im Gespräch und passen Sie die Regeln immer wieder an.

Modell sein: Bildschirmfreie Zeiten und Bewegung: Auch – oder gerade – in Ausnahmesituationen sind Eltern ein „Modell“ für Ihre Kinder: Wie Sie als Eltern Ihr Handy nutzen, wie oft Sie die Nachrichten verfolgen, wie Sie Ihre Freizeit verbringen und welche Anregungen Sie Ihren Kindern in der Freizeit geben, hat Einfluss darauf, wie die Jugendlichen ihre Freizeit gestalten. Versuchen Sie – trotz der aktuell eingeschränkten Möglichkeiten – gemeinsame Unternehmungen oder Freizeitaktivitäten zu finden, die allen in der Familie Spaß machen (z. B. Brettspiele, Joggen, gemeinsames Kochen). Vielleicht ist ein medienfreier Abend pro Woche für die ganze Familie eine gute Anregung, mehr ins Gespräch zu kommen und die Freizeit gemeinsam zu gestalten (z. B. gemeinsam kreativ sein und die Wohnung umdekorieren).

Professionelle Hilfe einbeziehen: Wenn Sie sich als Eltern über die Mediennutzung Ihres Kindes Sorgen machen, wenden Sie sich an eine Beratungsstelle. Der Elternratgeber der Bundespsychotherapeutenkammer oder die Seite www.computersuchthilfe.info können ebenfalls hilfreich sein.

Quelle (Stand: 10.03.2021)

Mein Kind wirkt belastet

Alles noch im grünen Bereich?

Wenn sich bei Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn dauerhaft Veränderungen in ihrer bzw. seiner Stimmung zeigen wie z.B. Ängste, erhöhte Gereiztheit oder vermehrte Niedergeschlagenheit, kann dies, muss aber nicht, auch mit „Coronabedingten“ Herausforderungen zu tun haben.

Kinder und Jugendliche gehen unterschiedlich mit Stresssituationen um und reagieren ganz unterschiedlich. Stressbelastung kann sich auch in Äußerungen zeigen wie z. B. Sorgen, Selbstvorwürfe, katastrophierende Gedanken oder in Verhaltensweisen wie z. B. aggressivem oder regelverletzendem Verhalten, schulvermeidendem Verhalten, Rückzug, Schlafstörungen oder Appetitveränderungen. Wenn Ihnen das Verhalten des Kindes oder Jugendlichen Sorgen bereitet, wenden Sie sich an eine schulische Fachkraft oder eine außerschulische Beratungsstelle (siehe Button „Gemeinsam statt einsam“).

Quelle (Stand: 10.03.2021)

Krise in der Endlosschleife

Zuversichtlich bleiben, Zuversicht geben

Viele Eltern wissen, dass schimpfen und Druck aufbauen nicht unterstützend ist. Wenn die Eltern jedoch auf der Gefühlsebene enttäuscht, ängstlich oder sorgenvoll sind, kann dies einem Kind oder Jugendlichen signalisieren, dass eine Situation bedrohlich ist. Weil Kinder
ihren Eltern keinen Kummer machen möchten, fühlen sie sich dann manchmal schuldig und auch hilflos, wenn sie nicht wissen, wie sie etwas ändern können.

Deshalb: Vertrauen Sie auf die Kräfte Ihres Kindes und die Wirksamkeit seiner Lehrer*innen. Fördern Sie die Freude Ihres Kindes beim Erreichen von Lernzielen. Haben Sie Vertrauen, dass Sie es schaffen, mit jeder Entwicklung umzugehen. Diese Art von Optimismus kann sehr wirksam und kindgerecht sein. Richten Sie den Blick auf das, was gelingt und welche – vielleicht kleinen – Fortschritte Ihr Kind macht. Auch kleine Erfolge wahrzunehmen trägt dazu bei, zuversichtlich zu bleiben (z. B. heute konntest du schon doppelt so viele Vokabeln wie vorgestern). (…)

Wir können bei Veränderungen, Krisen oder Niederlagen überlegen, was uns hilft und wir können selbst etwas tun, um damit zurechtzukommen. Auch wenn nicht alles rund läuft:
An die Dinge zu denken und darüber zu sprechen, wofür Sie dankbar sind in Ihrem Leben
oder an einem speziellen Tag, kann zu einer positiven Grundhaltung in der Familie beitragen.

Richten Sie den Blick auch auf positive Entwicklungen in Bezug auf das Pandemiegeschehen, wie z. B. dass viele Menschen auf der ganzen Welt daran arbeiten, dass die Situation besser wird und welche Fortschritte die Medizin macht.

Irgendwann wird diese Phase hinter uns liegen. Sich gemeinsam auszumalen, was dann wieder Schönes möglich ist und worauf wir uns freuen (z.B. Partys feiern, tanzen gehen), kann sehr wohltuend sein.

Versuchen Sie die unter Erwachsenen verbreitete Befürchtungen durch gezielte Förderung von Hoffnung für Ihr Kind zu reduzieren.

Sorgen und Ängste können ansteckend sein, Zuversicht aber auch.

Quelle (Stand: 10.03.2021)

Wie geht es dir? – Passt schon

Ins Gespräch kommen / Halt geben

Sie als Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen, um ein Gefühl von Sicherheit bei den Kindern herzustellen. Gerade dann, wenn äußere Faktoren unsicher sind, ist die Sehnsucht nach Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen besonders hoch. Sie wissen sicherlich, was Ihr Kind zu welchem Zeitpunkt hierzu braucht oder können Ihr Kind fragen, was es sich wünscht.

Auch wenn viele andere Aufgaben warten, wichtig ist es, sich Zeit zu nehmen und zu signalisieren: „Ich bin für Dich da“. Zeigen Sie, dass Sie für Gespräche im Hinblick auf das Schuljahr oder die Pandemie zur Verfügung stehen. Greifen Sie dabei auf, was das Kind beschäftigt, welche Probleme es selbst sieht und was es braucht. Beantworten Sie die Fragen, die das Kind oder die/der Jugendliche hat, falls Sie eine Antwort kennen. Wenn Sie Fragen nicht beantworten können, sagen Sie ehrlich, dass Sie es nicht wissen. Vielleicht können Sie gemeinsam nach Antworten suchen. Viele Kinder und Jugendliche beschäftigen sich nicht so intensiv mit dem Thema wie Erwachsene und es ist sinnvoll, sich in Gesprächen an den Bedürfnissen und Fragen des Kindes zu orientieren.

Verschiedene Gefühle können auftreten: Freude oder Unsicherheit im Hinblick auf das Zusammenkommen im Klassenverband, Vorfreude auf oder Sorgen wegen schulischer Lernanforderungen, Angst um die Gesundheit von Familienmitgliedern usw. Manchmal haben wir den Impuls, anderen diese Gefühle „ausreden zu wollen“ (z. B. „So ein Schmarrn! Das ist doch unnötig!“), was nicht hilfreich ist und ein Kind eher „verstummen lässt“. Es tut gut, diese Gefühle ausdrücken zu können und sich verstanden zu fühlen. Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf dasselbe Ereignis. Suchen Sie dann mit dem Kind nach Maßnahmen, die mögliche Sorgen oder Angst verringern. So geben Sie ihrem Kind Orientierung zum Umgang mit den eigenen Gefühlen und der Situation.

Quelle (Stand: 10.03.2021)

Gemeinsam statt einsam

Hilfe und Unterstützung finden

Der Kinderschutzbund Landesverband Bayern sieht und erlebt täglich, dass die Belastungen in den Familien durch den langen Lockdown, die Ausgangsbeschränkungen und das Homeschooling sowie die Einschränkungen bei der Kinderbetreuung stetig steigen.

Eltern geraten immer mehr an Ihre Grenzen und Kinder reagieren zum Teil mit starken körperlichen und psychischen Symptomen.

Nutzen Sie Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfen, wenn Sie sich (durch die Corona-Krise oder durch andere Themen) psychisch belastet fühlen oder Sie sich Sorgen um Ihre Tochter oder Ihren Sohn machen.

In einer telefonischen, einer Mail- oder einer persönlichen Beratung bieten Ihnen z. B. folgende Anlaufstellen eine Möglichkeit zum Gespräch und zur Unterstützung.

  • Notfalltelefonnummern speziell an Eltern gerichtet
    • Elterntelefon „Nummer gegen Kummer“: 0800 / 111 0 550

Montag – Freitag von 9 – 17 Uhr, Dienstag und Donnerstag bis 19 Uhr

  • Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: 116 016 täglich, 24 h
  • TelefonSeelsorge®: 0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222 täglich, 24 h
  • Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: hilfetelefon.de
  • TelefonSeelsorge®: telefonseelsorge.de
  • Bayerischer Hilfefinder in Ihrer Nähe: bayern-gegen-gewalt.de

Quelle (Stand: 10.03.2021)